Kann man Helmut Kohl nahe kommen? Die beiden Autoren Stephan Lamby und Michael Rutz sind dem Altkanzler bei den Dreharbeiten für ihre Dokumentation jedenfalls so nahe gekommen, wie es Journalisten bislang wohl noch nie gelungen ist. Insgesamt vier Tage lang sprachen sie mit Helmut Kohl in dessen Wohnhaus in Ludwigshafen-Oggersheim über die Höhen und Tiefen seines Lebens. Offen berichtet Kohl nicht nur über seine Sternstunden, etwa die Wahl zum Bundeskanzler 1982, den Fall der Mauer, die europäische Einigung, er gibt auch in bislang unbekannten Details Auskunft über traumatische Erlebnisse – darunter innerparteiliche Putschversuche, die Spendenaffäre, der Freitod seiner Frau Hannelore.

Teil 1:
Der erste Teil der Dokumentation beschreibt Helmut Kohls Kriegserlebnisse, seinen rasanten Aufstieg in der neu gegründeten CDU, die Rolle seiner Familie, die sich in entscheidenden Momenten Helmut Kohls politischer Karriere unterordnete. Ausführlich werden die ersten Jahre der Kanzlerschaft behandelt, die Auseinandersetzungen um den NATO-Doppelbeschluss, das historische Treffen mit François Mitterand in Verdun, auch die Flickaffäre und der Machtkampf auf dem Bremer CDU-Parteitag 1989.

Teil 2:
Der zweite Teil der Dokumentation thematisiert Helmut Kohls Verhalten während der deutschen Wiedervereinigung und seinen Umgang mit den Weltmächten USA, Russland, Frankreich und England. Sein Engagement für die Einigung Europas wird ebenso untersucht wie sein Festklammern an der Macht während seiner letzten Amtsperiode 1994 – 1998. Ausführlich gibt Helmut Kohl über die Zeit der Parteispendenaffäre in den Jahren 1999 und 2000 Auskunft, ebenso über die Krankheit und den Tod seiner Frau.