Die Dokumentation begleitet den deutschen Züchter Nicolaus von Pölnitz durch sämtliche Stufen der Falkenzucht. Das geht von der Befruchtung hunderter von Eiern in den deutschen Zuchtanlagen über das Flugtraining in Spanien bis hin zum Verkauf in den Arabischen Emiraten. Nicolaus von Pölnitz bietet den Zuschauern tiefe Einblicke in die Erfolge und Schwierigkeiten der Falkenzucht.

Die Jagd mit Falken ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten noch immer ein wichtiges Zeichen für Prestige. Traditionell jagten die Scheichs mit wilden Sakerfalken, heute dagegen ist das Fangen wilder Falken verboten, und Hybrid-Kreuzungen verschiedener Falkenarten, die sich fast nie vermehren können, bestimmen den Markt. Die guten Eigenschaften des reinrassigen Sakerfalken wurden darüber fast völlig vergessen. Sein Bestand ist sogar bedroht.
Für den deutschen Züchter Nicolaus von Pölnitz ist der Sakerfalke der ideale Jagdfalke. Damit der Zuchtfalke ähnliche Eigenschaften wie der Wildfalke hat, wendet von Pölnitz besondere Methoden an. Er betreibt verschiedenen Aufzuchtstationen in Deutschland und hat auch eine große Freiluft-Voliere in Spanien. Dort werden die Vögel an das arabische Klima gewöhnt. Außerdem bleicht die Sonne das Federkleid, das wie die Treue zum Besitzer, die Schnelligkeit beim Flug und die Sicherheit bei der Beutejagd zu den Qualitätskriterien bei Falken zählt.
Nicolaus von Pölnitz hofft, dass er die Scheichs von der Qualität der gezüchteten Sakerfalken überzeugen kann, denn so könnte sich der Wildbestand wieder erholen. Der arabische Falkenmarkt ist heiß umkämpft, und in die Szene der Falkentrainer eingeführt zu werden, ist nicht leicht. Medienmeldungen über sensationelle Verkaufspreise für Falken gehören zu den Mythen, die sich hartnäckig halten, doch längst Vergangenheit sind. Falkenzucht ist vor allem ein hartes Geschäft mit einer lebenden Ware, deren Wert sich nach optischen Kriterien richtet. Und der sich - wie bei der Mode - innerhalb einer Zuchtsaison ändern kann.

Dokumentation, Deutschland 2006, ZDF, Erstausstrahlung
Regie: Wibke Kämpfe