Archäologie | F 2004

Der Höhlenforscher Luc-Henri Fage entdeckte 1988 auf Borneo durch Zufall eine Höhle, deren Wände mit Holzkohlezeichnungen bedeckt waren. Gemeinsam mit dem Archäologen Jean-Michel Chazine unternahm er vier Jahre später eine Expedition, die den Beweis erbrachte, dass das Zentrum Borneos vor 3.000 Jahren von Menschen bewohnt war. 1994 war die Entdeckung der ersten prähistorischen Zeichnungen im Südosten der Insel Anlass für eine Reihe erfolgreicher Erkundungen in Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos, der damals noch absolutes archäologisches Neuland war. Auf der Grundlage eines Dutzends entdeckter Höhlen mit Felszeichnungen konnten die Forscher nachweisen, dass in diesem Gebiet Menschen gelebt hatten, die eine in Südostasien neue Kunst der Felsmalerei praktizierten. Die Zeichnungen der bedeutendsten Höhle von Gua Tewet vermitteln einen Eindruck von der Pracht dieser weltweit einmaligen Höhlenmalerei, die mindestens 10.000 Jahre alt ist. Während der Expedition des Jahres 2003, die erstmals gemeinsam mit indonesischen Archäologen durchgeführt wurde, untersuchten international anerkannte Wissenschaftler die Felsmalereien genauer. Der Film begleitet die Teilnehmer der von der National Geographic Society unterstützten Expedition und zeigt, wie sie weitere Höhlen mit Zeichnungen entdecken, die zu einer faszinierenden Reise in die vergangene Welt der Jäger und Sammler einladen, in der Schamanen mit Geistern kommunizierten.