Frankreich 2007

Der Südatlantik ist ein wahres Labor unter freiem Himmel. Das Verhalten der Rüsselrobben Südgeorgiens, der Ohrenrobben, der Königspinguine der Salsibury-Ebene oder der Albatrosse von Bird Island - um nur einige zu nennen - gibt Auskünfte über die klimatischen Bedingungen. Die Adéliepinguine beispielsweise sind heute ernsthaft vom Aussterben bedroht, da die Klimaveränderung in die Brutzeit eingreift, und späte Schneefälle den Küken in ihren Nestern zum Verhängnis werden.

Manchmal liegen die Auswirkungen der Veränderungen im Verborgenen. Unter der Eisschicht befindet sich Krill, ein Zooplankton, das für viele Meerestiere lebenswichtig ist. Laboruntersuchungen der Krillproben legen den Befund nahe, dass die steigende Wassertemperatur die Vermehrung des Krill hemmt, was über kurz oder lang die gesamte australische Fauna gefährdet.

Auch an der Eisschicht selbst lässt sich manches ablesen. Der steigende Meeresspiegel aufgrund der Eisschmelze ist eine der wichtigsten Folgen der Erderwärmung. Ebenso alarmierend ist, dass ganze Eisberge verschwinden oder dass die 'schlafenden Riesen', wie die Wissenschaftler die Gletscher nennen, langsam aber unaufhaltsam schmelzen.

Hinter ihrer wunderschönen und so gelassen erscheinenden Fassade birgt die Antarktis eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dennoch: Die Antarktis ist nicht nur der Spiegel der Klimaveränderungen, sondern stellt zusammen mit der Arktis eine wesentliche Triebfeder im Klimagetriebe der Erde dar.