Das Bilderbuch beschreibt die Städte in ihrer Gegensätzlichkeit, erzählt aber auch von den Bemühungen, den seit Generationen liebevoll gehegten Zwist zu überwinden. Es geht um Fußball, gewiss, vor allem aber um Menschen mit ihren Leidenschaften - und um zwei sehr typische Landschaften im Revier. Wenn der BVB auf die Königsblauen trifft, dann ist Stimmung im Revier. "Lieber verdurste ich, bevor ich DAB trinke", lautet das eherne Gesetz eines Schalke-Fans, der nicht "Dortmund", sondern "Doofmund" sagt. Ein Fanclub der Borussen hält wacker dagegen: Paragraph 1 der Statuten verbietet den Mitgliedern, das Wort "Schalke" auch nur zu erwähnen. Wer nicht von "Pappnasen" spricht, muss pro Satzungsverstoß eine Mark in die Clubkasse zahlen.
Seit Jahrzehnten währt die Rivalität zwischen Dortmund und Gelsenkirchen - nicht nur auf dem grünen Rasen: hier die einzige freie Reichsstadt Westfalens, dort die Stadt der Kumpels. Hier die Bierstadt, das Zentrum von Messen und Medien, das Sinnbild eines weitgehend geglückten Strukturwandels, dort die Arbeiterstadt mit wenig Arbeit. Hier die Spielbank Hohensyburg (mit den höchsten Umsätzen in ganz Europa), dort das Wettglück des kleinen Mannes auf Deutschlands wohl populärster Trabrennbahn.

Film von Tilman Jens (1999)